Es lockte wieder die Zukunft Personal Süd (ZP 25) in Stuttgart – und dieses mal sind wir – und auch viele Andere – dem Ruf gefolgt.
5 Take Aways
- Das wichtigste auf Messen sind die persönlichen Begegnungen, auch wenn da manchmal der Zufall / das Schicksal seine Hand im Spiel hat (danke an Elke Schulmeister, Andrea Mettenberger, Katharina Wirtz, Ute Neher, Rebekka Ilgner, Sven Semet und den wunderbaren Barista!)
- Insbesondere die Formate mit Fragen aus dem Publikum bringen spannende Erkenntnisse
- Der Versuch auf einer solchen Messe wissenschaftliche Positionen (Uni St. Gallen Prof. Antoinette Weibel) und Einschätzungen von Beratungen (Mc Kinsey Kristina Stoerk & Julian Kirchherr) sinnvoll zu verbinden, zu echten Synergien zu kommen … ist einfach zu viel verlangt, bzw. es bleibt dann oberflächlich oder dogmatisch. Zum Beispiel die Idee allen Top Führungskräften die variable Vergütung zu entziehen, weil dies den Narzissmus fördert ist spannend – doch eher ein Ablenkungsmanöver als ein echter Beitrag. Vor allem wenn wir aus der Forschung wissen, dass ab einem gewissen Einkommen, der erlebte Grenznutzen von mehr Geld deutlich abnimmt – es vielmehr Dinge wie Macht, Einfluss, Reputation oder Status sind, die dann zählen. Insbesondere bei Menschen die nach DISG stark rot geprägt sind – was viele Top Entscheiderinnen und Entscheider nun mal häufig sind. + Wenn aktuelle Rahmenbedingungen dafür sorgen, dass die Quartalszahlen wichtig sind um Investorenansprüche zu bedienen, was soll denn da eine langfristige Perspektive bei der Geschäftsführung?
- Auf einer Messe finden sich immer wieder spannende Inspirationen für eigene Entwicklungen und Design
- Das Wichtigste: Ein Messe ist ein wunderbar kreativer Ort, wo man gut neue Produktideen entwickeln kann – wenn man den passenden Partner hat und mal etwas Ruhe. => Danke hier explizit Elke für den Austausch zu „Island of Coherence“ und die Übersetzung in die Praxis mit Hilfe des Psychologischen Test! Bin gespannt was wir Ende Juni haben 🙂

Was gefehlt hat
Natürlich hat die SiWave gefehlt … würde jetzt der liebe Marco Pontes von Vimathera sagen. Und ich glaube er hat Recht. Gerade für das Thema #BGM und Ansatzpunkte um MA wieder ins Büro zu locken wäre das spannend gewesen. Vor allem hier einen Erlebnisraum aufzumachen. Dies ist z.B. der DAK Gesundheit sehr gut gelungen, mit ihrem 3D Erlebnis-360°-Drehstuhl-Ding. Einen besseren Namen habe ich dafür leider nicht.
Was mir persönlich auch gefehlt hat waren ehrlicherweise die Kontakt. Die HR-Welt ist nicht mein Hometurf – drum wäre es tatsächlich spannend gewesen die Impulse am Dienstag von Prof. Volker Nürnberg zu hören. Insbesondere mit Blick darauf, wie die Themen Gesundheit und BGM sinnvoll in die HR Strategie bzw. Welt integriert werden können.
Auch hat mir manchmal der Realitätsbezug gefehlt. Viele Vorträge waren recht abgehoben – als BWLer und Gründer von Firmen ist es manchmal schon spannend, wie die Unternehmerperspektive so völlig ausgeblendet werden kann. Doch dafür gibt es natürlich gute Gründe. Die Anreizsysteme und die Leistungsbeurteilung läuft ja an vielen Stellen in eine „komische Richtung“. Da war es sehr erfrischend von Sven Semet mal mehr geerdete Gedanken zu hören, die auch praktisch genutzt werden können. Auch mal die Frage: Wer nutzt denn eine Bezahlversion von Chat GPT oder Perplexity? Wer weiß denn wie man die Plausibilität prüft?

Nicht nur deswegen freue ich mich sehr darauf bald in Walldorf gemeinsam einen Kaffee zu trinken und konkret in Themen rein zu schauen.
Ach ja, das Thema Kultur hab ich bei der #KaminLounge auch mal aufgemacht. Ute Neher von Indeed und ich haben da aber sehr unterschiedliche Positionen, die sich am Thema Klarheit und ehrliche Gespräche sehr gut verdeutlichen lässt. Aus meiner Sicht ist es eher ungünstig von „Radical XYZ“ (radical openness, radical trust, radical clarity) zu sprechen. Denn irgendwas Radikales erzeugt bei den meisten Menschen erstmal Druck, Angst, Unsicherheit – und damit eine Stressreaktion. Und wie die Meisten ja wissen, wenn Menschen in Stress kommen, greifen oft die Fight, Flight, Freeze oder Fold Muster, also das Notprogramm – was für ehrliche Gespräche nicht nur förderlich ist. Genau dies hat Frau Neher jedoch vorgeschlagen. Aber hey, man muss sich weder mit Adrenalin, Cortisol oder Neurowissenschaft beschäftigen, man kann auch einfach radikal Trends folgen und dann schauen was passiert. Und wenn die Menschen sich dann radikal Verhalten oder sich zum Selbstschutz mal ein halbes Jahr krank schreiben lassen – kann man sich die Effekte ja anschauen. Angenommen man hat gut vorgearbeitet und entsprechende Indikatoren und Kennzahlen vorher definiert, fällt einem dann vielleicht sogar auf, welchen Effekt das hat.
Fazit
Die Reise nach Stuggi hat sich sehr gelohnt. Es gab nicht nur lecker Kaffee, Impulse und gute Gespräche, sondern auch konkrete Impulse für nächste Schritte. Vor allem der Landkartenabgleich zwischen Elke und mir sticht heraus – schon alleine dafür hat sich die Reise gelohnt. Ach ja. Kleiner Tipp. Auf keinen Fall im Bosch Parkhaus parken wenn man in die Halle 10 will – auch wenn die Expertinnen und Experten an den Parkplatzpforten das empfehlen. Man kommt dann zu Fuß nicht mehr zum Eingang 😉
#Plausibilitätsprüfung => Sven Semet 😉