b-hero und Theory U

Es tut sich gerade sehr viel im „Theory U Universum„. Seit 10 Jahren hat zum ersten mal ein großer neuer Kurs am MIT bzw. Online begonnen. Otto Scharmer hat nach 20 Jahren seine Theorie grundlegend erweitert, neue Tools vorgestellt – vor allem aber die Essenz der Theory U noch deutlicher formuliert denn je.

„When a system ist far from equilibrium,
small islands of coherence in the sea of chaos
have the capacity to elevate the entire system to a higher order“
(Ilya Prigogine)

In meiner Interpretation hat er damit deutlich gemacht, dass die Theory U und die Praktiker der Theory die Chance haben für kleine Gruppen, für Organisationen und sogar ganze Gesellschaften einen großen Beitrag zu leisten, um diese auf eine höhere Ebene (Systemzustand) zu heben.

Quelle: Presencing Insititut, cc by 2.0 Presencing Institut.

What we are called to do…

In der erweiterten Theorie wird sowohl die Aufgabe, als auch die Zielsetzung viel deutlicher. Es geht nicht mehr nur darum den U-Prozess zu nutzen um „etwas Neues in die Welt zu bringen“, sondern es wird sehr klar formuliert, dass es darum geht „Social Soil“, also den Boden dafür zu bereiten, dass entsteht was notwendig ist, um auf das nächste Level zu kommen.

Dabei wandert der Fokus insbesondere von dem Narrativ „dessen was geht, was nicht mehr ist“ (Disruption) hin zu dem was „im Entstehen ist oder bereits geboren wurde“ (Emerging). Es geht also darum den Fokus (Attention) neu auszurichten und gemeinsam den Boden zu bereiten. An dieser Stelle schon der Hinweis auf einen bald kommenden Beitrag zu Theory U und Heldenreise JDH. Denn gerade die Idee von Stories, von einer Vision aus der Zukunft, einem Ruf ist ja das Kernthema der Heldenreise JDH 🙂

Der besondere Charme jetzt ist, dass es nicht im Abstrakten bleibt, sondern konkretisiert, auf Bereiche angewendet wird und mit vielerlei „Methoden“ bzw. „Modi Operandi“ in Bezug gesetzt wird. Zentral dabei sind jedoch die 3 Hebel um diesen Shift zu ermögichen:

  • Attention
  • Intention
  • Agency

Weiter konkretisiert mit „… cultivating the Social Soil – Quality of Awareness & Relationships„. In anderen Worten, der Shift wird vor allem dadurch ermöglich, dass die Qualität der Aufmerksamkeit, des „Präsent seins“ und die Qualität der Beziehungen (wir erinnern uns, gedeihliche Beziehungen als Schlüssel für Zufriedenheit) verändert, ja verbessert wird, so dass sich das Neue besser entfalten kann.

Im Sinne von b-hero könnte man es auch so formulieren. Es wird die Resilienz gestärkt, so dass Dinge besprechbar werden, bessere Lösungen möglich werden – womit Krisen besser gemeistert werden können. Und dies eben nachhaltig. Zugespitzt. Durch ein unternehmerisches Verständnis von Resilienz, wird eine andere Qualität der Aufmerksamkeit, der bewussten Entscheidung (Intention) und der Verantwortungsübernahme (Agency) gefördert … und zwar #authentisch #mutig und #klar.

b-hero als gelebte Theory U (Practice)

Davon ausgegangen, dass es laut Otto Scharmer um „Islands of Coherence“ geht, ist die Arbeit von b-hero die konkrete Anwendung der Theory U auf den Business Kontext und die Begleitung des Wandels, hin zu etwas Neuem. Warum? Im Zentrum unseres Verständnisses von Resilienz, in dem b-hero Resilienz Cluster steht die Coherence, also die Kohärenz (allerdings nach Antonovsky und der Salutogenese).

Die „Nahtstellen“ wie Gunther Schmidt es formuliert gehen jedoch noch weiter. Auch in unserem Ansatz geht es im Kern darum Brücken zu schlagen zwischen den Erfahrungen der Vergangenheit (Lessons Learned) und der Ausrichtung auf eine gewünschte Zukunft, bzw. auf „highest possible future self“ (Gutes Wofür). Aus meiner Sicht ist dies jedoch noch mehr damit verbunden, dass Menschen ein Erleben von „Psychologischer Sicherheit“ stärken, als es Otto Scharmer formuliert. Hier hat sich z.B. das S.A.F.E.T.Y. Model von Google sehr bewährt (siehe dazu unser Video in unserem YouTube Kanal).

Denn die reine Forderung doch endlich Tacheles zu Reden, Probleme offen anzusprechen und „Knoten wieder zu entwirren“ (z.B. bei Konflikten zwischen Projekt- und Linienaufgaben) hilft wenig, wenn die Betroffenen

  • immer wieder erleben, dass Offenheit nicht belohnt wird
  • Entscheidungen anders getroffen werden + „Results that nobody wants“ entstehen
  • die Menschen eben nicht in einem ressourcenvollen, einem kraftvollen und präsenten Zustand sind. Siehe hier auch CRASH State vs. COACH State.
  • politische Interessen überwiegen und gute Lösungen verhindern
  • Keine Klarheit geschaffen wird
  • die Vision, das Ziel nicht klar ist
  • das Vertrauen fehlt

Und genau hier setzt b-hero an. Wir schaffen diese „Islands of Coherence„, in denen etwas wirklich Neues entstehen kann. Wir arbeiten gemeinsam mit unseren Kunden daran, dass mehr Kohärenz-Erleben entsteht, das Vertrauen gestärkt wird, Beziehungen gut geklärt werden und das besprechbar wird, warum es eigentlich geht.

Fazit – Theory U als Erklärmodell für b-hero

Otto Scharmer und Katrin Kaufer bieten mit der Theory U ein Modell an, mit dem man sehr gut erklären kann worum es bei b-hero in der Essenz geht und worin ein Großteil unserer Leistungen für unsere Kunden besteht. Um den Systemblick zu erweitern braucht es bei uns noch ein paar mehr Ansätze, wie eben Graves, Hypnosystemische Ansätze, Generative Ansätze, Resilienz-Theorie, klassisches Handwerkszeug … doch auf einer höheren Ebene passt das alles sehr gut zusammen. Umso mehr freue ich mich im nächsten Theory U Teambuilding (Workshop) für einen Kunden die neuen Impulse einfließen zu lassen und die neuen Tools gemeinsam mit den Kunden zu erkunden.

Und mit etwas Glück, gelingt es sogar noch zeitnah das Zusammenspiel von Theory U, Heldenreise JDH, Cultural Due Diligence und Graves so weiter zu entwickeln, dass wir zu einer stimmigen Gesamttheorie kommen, die nicht nur stimmig ist – sondern auch einfach Spaß beim anwenden macht. Unseren Kunden und uns 🙂

PS: Siehe hier unser erster Blog Beitrag zu Theory U und b-hero https://b-hero.de/beitrag/knowing-doing-gap-theory-u-und-b-hero/