Seit den 90er Jahren gibt es einen Hype um Netzwerke oder Netzwerk-Organisationen. Schon damals sah man in der Flexibilität, der Selbst-Organisationsfähigkeit und damit der „dezentralen Entscheidungsfindung“ große Vorteile. Entsprechend wurden viele Netzwerke gegründet, mit sehr unterschiedlichem Erfolg.
Gerade in der Berater, Trainer und Coaching-Branche sind Netzwerke (von Selbstständigen) sehr beliebt. Doch wenn man genauer hinschaut, sind die erfolgreichen Initiativen meistens mehr als Netzwerke bzw. Interessengemeinschaften. Es gibt ausgeprägt Bindungen, es gibt meistens auch Menschen die sich um die Gemeinschaft kümmern + einen Wunsch sich auch als Gemeinschaft zu erleben, sich gegenseitig zu unterstützen und dergleichen mehr.
Kommend von Graves und 7S sind Netzwerke und deren Aufbau noch viel spannender. Denn mit Graves ist klar, eine funktionierende Netzwerkorganisation hat einen „Orangen Charakter„, bewegt sich also auf Stufe 5 von Graves. Gleichzeitig wissen wir, es können von Purpur ab keine Stufen übersprungen werden, auf Purpur müssen also
- Rot
- Blau folgen, dann
- Orange und von dort kann man dann
- nach Grün kommen
b-hero, eine purpur Gemeinschaft?
Wie angedeutet, muss auch b-hero die o.g. Stufen durchlaufen. Uns kommen dabei 2 Aspekte zugute. Zum einen sind die handelnden Personen selbst auf einem hohen Graves Niveau (individuell), vermutlich zwischen orange und gelb. Zum anderen bringen alle handelnden b-heros viele Erfahrungen aus Organisationen auf den Stufen Rot, Blau und Orange mit. Damit lassen sich die Stufen trotzdem schneller meistern.
Bei Purpur geht es um Rituale, es geht darum in kleinem Kreis die Rollen zu differenzieren, sich zu begegnen und vor allem auf der Beziehungsebene viel zu klären. Hierzu gehört insbesondere wie wir Entscheidungen treffen, wie wir Verbindlichkeit schaffen (Einhaltung von Absprachen und Vorgaben) und womit wir uns identifizieren. In anderen Worten, es hat sehr viel mit Identität und „Heimat“ zu tun.
Aus vielen Kundenprojekten weiß ich, diese (Gründungs-) Phase wird sehr gerne deutlich verkürzt. Es geht ja schließlich darum Output zu erzeugen, Projekte zu meistern oder eben einen Beitrag zu leisten. Stimmt! Auch wir wollen möglichst schnell auf die nächste Stufe, denn Rot ist extrem gut darin auf „Kundenfang“ zu gehen, Märkte zu erobern und schnell mit individuellen Lösungen zu kommen. An der Stelle erinnere ich gern nochmal an „Storming, Norming und Performing“ bzw. an die Systemprinzipien von Trigon (vielen Dank hier an Julia, Oliver und natürlich Insa Sparrer & Matthias Varga von Kibed).
Quelle: Trigon. Seminarunterlagen „Organisationsentwicklung nach Trigon“
Siehe auch: https://www.trigon.at/artikel/trigon-themen-032019-syntaktischere-beratung-ein-praxisbeispiel/
Verzicht auf Leugnung – trotzdem: Kundennutzen im Blick
Aus Sicht von b-hero kann auch eine purpur Gemeinschaft schon großen Kundennutzen stiften. Dies liegt vor allem daran, dass in dieser Phase eher „Bestandskunden“ aus anderen Kontexten zu den Kunden zählen, dass die bewährten Lösungen die jeder b-hero im Köcher hat sich schon vielfach ausgezahlt haben, dass wir alle Profis sind.
Gleichzeitig bedeutet es aber auch, dass neben dem Kundengeschäft ganz bewusst Energie und Zeit in die Gemeinschaft investiert werden müssen. Die Spielregeln müssen weiter ausdifferenziert werden, die Werte geschärft, die Identität gestärkt … und natürlich das Vertrauen ausgebaut.
#authentisch #mutig #klar
Auf diese Reise nehmen wir nicht nur unsere Kunden mit – sondern wir leben vor, was wir predigen. Wir geben zu, dass sich bei uns noch Einiges finden muss und wir auch mit Sicherheit die internen Prozesse optimieren müssen. Gleichzeitig zeigen wir aber, dass wir von Anfang an, für bessere Lösungen stehen und für mutige Kommunikation bzw. mutige Entscheidungen. Wir machen uns „angreifbar“ indem wir eine „vermeintliche Schwäche“ offenlegen – zeigen zugleich aber auch Stärke. Denn wir sind überzeugt wir liefern trotzdem ab! Wir zeigen wie wir unsere Herausforderungen meistern – auf dem Weg hin zu einem der ersten (Graves) „Grünen Organisationen“. Und ja, auch wir müssen dafür Purpur, Rot, Blau, Orange meistern um bei Grün herauszukommen. Bei echten Grün und nicht bei „Blau mit grünem Zuckerguß“, wie Hartmut Wiehle von V4C es so treffend auf den Punkt bringt.