Redefining Resilience

Der Resilienz-Begriff hat seinen Ursprung eigentlich in der Materialwissenschaft. Das passt auch gut zur lateinischen Übersetzung: lat. Resilire „zurückspringen“, „abprallen“

Darunter hat man ursprünglich auch die Fähigkeit eines Materials verstanden, nach einer elastischen Verformung in den Ausgangszustand zurückzukehren. Menschen sind jedoch kein lebloses Material, sondern sind Organismen. Damit haben sie nicht nur die Fähigkeit zu heilen, sondern die Möglichkeit sich weiter zu entwickeln und aus schwierigen Situationen, insbesondere aus Krisen „gestärkt hervor zu gehen“ – man könnte auch sagen zu wachsen. Wenn man es zurückhaltend ausdrücken möchte heißt das, Resilienz

  • ist die Fähigkeit , erfolgreich mit belastenden Lebensumständen (Unglücken, traumatischen
    Erfahrungen, Misserfolgen…) umzugehen
  • steht für die Psychische Widerstandskraft, oder
  • ist „Das Immunsystem der Seele„.

Resilienz als zentraler Erfolgsfaktor

Marcus Berret von der Unternehmensberatung Roland Berger macht deutlich, dass er seine Organisation als „Employee Centered Organization“ sieht. In anderen Worten, sein zentraler Erfolgsfaktor sind nicht mehr die Kundenorientierung – sondern die (Gewinnung & das Halten) der passenden MA, um die Herausforderungen zu meistern.

So gesehen könnte man sagen, Resilienz im o.g. Sinne hilft dabei die MA widerstandsfähiger zu machen, hilft dabei gesund zu bleiben und Krisen als Chance für Wachstum zu sehen. In vielen Fällen würden Krisen damit ihren „Aspekt der Katastrophe“ zu einem gewissen Teil verlieren, es wäre mehr Handlungsspielraum vorhanden und vielleicht sogar mehr Akzeptanz für die Notwendigkeit von Krisen für Wachstum … zumindest wenn man Krise als eine Situation definiert, die mit bestehenden Mitteln noch nicht gelöst werden kann. => Lösung = Neue Fähigkeiten bzw. Haltung, Mindset, je nach Krise.

In anderen Worten, gelingt es die Resilienz bei der Belegschaft zu erhöhen, sinken die Fehltage, werden Krisen anders bearbeitet und vor allem erleben die MA wahrscheinlich mehr Wertschätzung. Das Unternehmen tut ja etwas, investiert in die Resilienz und in die Gesundheit der Belegschaft. So weit, so gut.

Resilienz ist jedoch noch viel mehr!

Wenn wir bei b-hero von Resilienz sprechen, meinen wir jedoch mehr. Wir sehen Resilienz als die Fähigkeit notwendige Veränderungsmaßnahmen zu meistern. Wir sehen Resilienz auch als Fit (Passung) zwischen Unternehmensstrategie und Unternehmenskultur. Wir glauben daran, dass Resilienz nicht nur auf der Ebene Individuum oder vielleicht Team (Team-Resilienz) zu verorten ist, sondern eben auch auf der Organisationsebene. Um dies zu verdeutlichen, folgende Fragen:

  • Ist die Organisation fit/ resilient genug um auch öffentlich Fehler einzuräumen und zu besprechen (Fehlerkultur).
  • Hat die Organisation die Kraft und die Anpassungsfähigkeit auf veränderte Marktsituationen, Kundenanforderungen und regulatorische Rahmenbedingungen angemessen zu reagieren?
  • Schafft es die Organisation notwendige Change-Maßnahmen so zu gestalten, dass Belastung und Entlastung mitgedacht werden?
  • Ist die Organisation in der Lage vergangene Erfolge zu würdigen und trotzdem obsolete Meetings, Projekte, Vorhaben und Glaubenssätze hinter sich zu lassen?
  • Schafft es die Organisation ein „lohnendes Wofür“ für den Wandel zu erarbeiten und dies in eine stimmige, klare und emotional ansprechende Story zu bringen?
  • Kann die Organisation Stärken und Schwächen klar benennen? Sind Maßnahmen ergriffen um blinde Flecken zu identifizieren?

Resilienz bedeutet die Kompetenz aktuelle Herausforderungen und Krisen zu meistern, durch adäquate Anpassung an veränderte Bedingungen, umfassende Selbstkenntnis, Vitalität (Organisations-Gesundheit), das Erleben von Psychologischer Sicherheit, belastbare Beziehungen bzw. Bindung in der Organisation, notwendiger Abgrenzung, Optimismus und Lösungsorientierung.“ – gepaart mit einem Schuss Humor!

by b-hero

Vereinfacht könnte man also sagen, Resilienz ist die Super-Kraft eines Unternehmens oder einer Organisation, die das Überleben sichert und die Zukunftsfähigkeit erhöht – so dass die Organisation auch in Zukunft einen wertvollen Beitrag leisten kann.

Mit Blick auf Charles Darwin und „Survival of the fittest“ erklären sich damit auch die vielen parallelen Change-Vorhaben in Unternehmen (ständige Anpassung an sich verändernde Rahmenbedingungen – VUCA) und die Rolle von Resilienz als Game-Changer bzw. zentraler Erfolgsfaktor für moderne Unternehmen. Unternehmen müssen kontinuierlich für einen FIT also für Passung sorgen – und sie müssen in der Lage sein die notwendige Energie, Gesundheit, also FITNESS für diese Prozesse zur Verfügung zu stellen.

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